Das Pestflämmchen – eine Dudeldorfer Sage
Im 16. Jahrhundert wütete in Europa die Pest und auch Dudeldorf blieb nicht verschont. Zu dieser Zeit wurde des Öfteren ein blaues Flämmchen gesehen und wo es sich zeigte, da starben die Menschen am Schwarzen Tod. Eines Tages beobachtete ein Mann, wie das Flämmchen an der Stadtmauer entlang flatterte und in einer Mauerritze verschwand. Schnell holte er Hammer und Kelle, mauerte die Öffnung zu und die Pest war besiegt.
Nach sieben Jahren plagte den Mann die Neugier und er öffnete den Mauerspalt wieder. Sofort huschte das Flämmchen hinaus. Die Pest begann von Neuem und versetzte die Menschen in Dudeldorf in Angst und Schrecken. Vom schlechten Gewissen geplagt, suchte der Mann erneut nach einer Gelegenheit, das Pestflämmchen zu fangen. Das bemerkte des Mannes Ansinnen und wich vor ihm aus über „den Acker“, durchs „Märchen“ bis nach „Kallen“, wo es ein altes, steinernes Wegekreuz umkreiste. Dort gelang es dem Mann, das Pestflämmchen an das Kreuz zu bannen. Und fortan war Dudeldorf von der Pest erlöst.
Zum Dank für die Erlösung von der Pest wird bis heute die alljährliche Gelöbnisprozession am Sonntag nach Fronleichnam abgehalten. Das alte Pestkreuz steht noch an jener Stelle und auf dem Kreuz erkennt man einen Hammer und eine Zange und darunter die Inschrift: Schmitt Hans von Dudeldorf hat das Kreuz machen lassen, Gott zur Ehren, Amen.
Der Weg, den das Pestflämmchen nahm, ist heute ein beliebter Wanderweg, dessen Ausgangspunkt an der alten Stadtmauer im Bürgerpark zu finden ist.
Das Schopper Männchen
Auf einem Flurstück mit dem Namen „Schopp“, gelegen zwischen Dudeldorf und Spangdahlem, haust ein zahmes Gespenst: das Schopper Männchen. Das Schopper Männchen soll der Sage nach zu Lebzeiten ein reicher Mann und ein echter Geizhals gewesen sein, dem das Gelände, auf dem er nun umherirrt, einst gehörte.
Ein armer Mann hatte einen Acker nehmen ihm und jedes Mal, wenn der reiche Mann seinen Acker pflügte, stahl er dem armen Mann eine Furche, bis eines Tages nichts mehr von dessen Feld übrig war. Der arme Mann klagte und der Richter kam zur Ortsbesichtigung. Der Geizhals sollte den Acker wieder zurückgeben, aber er tat Erde von seinem Acker in seine Schuhe und schwor, dass er auf seinem eigenen Grund und Boden stehe. Da traf ihn der Fluch des Richters und er fiel tot um. Die Leute sagten darauf: „Dem Bösewicht wird alles schwer, tue er auch was er tu – er findet nach dem Lebens Traum im Grabe keine Ruh.“ So geistert das Schopper Männchen mit glühenden Schuhen über seine einstigen Felder und fleht Spaziergänger an, es von seinem Leid zu erlösen, indem sie das Vaterunser beten.
Vor vielen Jahren ging ein Mann über Schopp und plötzlich fühlte er sich verfolgt. Er schaute sich um und sah einen Geist. Von Panik gepackt begann der Mann laut zu beten. Als er einen Bach erreichte, hatte er bereits 49 Vaterunser gebetet. Erst als er den Bach überquerte, wagte er es sich umzuschauen, denn es ist bekannt, dass Geister niemals über das Wasser gehen. Und er sah den Geist am Ufer und er flehte ihn an: „Bitte noch ein Vaterunser.“ Der Mann aber ließ sich nicht erweichen und betete kein weiteres mehr. Da jammerte das Gespenst: „Hättest du noch eins gebetet, so wäre ich erlöst. So aber geht es noch hundert Jahre bis ein Kind in der Wiege den Bach herauf geschwommen kommt.“ Der Mann bekam große Angst und sah zu, dass er nach Hause kam.
Jahre danach gab es ein großes Unwetter und es soll ein Kind in der Wiege schwimmend mitgetrieben worden sein. Danach wurde das Schopper Männchen nie mehr gesehen.
Das Pfalzer Männchen
Die Pfalz ist eine Flurgemarkung an der Straße von Dudeldorf nach Spangdahlem. Ihren Namen soll sie von einem alten römischen Kastell haben, das dort in grauer Vorzeit errichtet war. In diesem Revier hauste das Pfalzer Männchen und man erzählt sich:
Das Pfalzer Männchen war ein alter Römergeist. Es hatte einen alten grauen Mantel an und einen großen schwarzen Hut. Man hat von ihm keinen Kopf gesehen, weil es den Hut immer tief in den Kopf gedrückt hat. Der alte Michel kam eines Abends von Spangdahlem. Er hatte einige Gläschen getrunken, es war schon spät und der Mond schien hell. Wie er nun an der Pfalzer Brücke ankam, stand da das Pfalzer Männchen und vertrat ihm den Weg. Er versuchte an ihm vorbei zu kommen, ohne Erfolg. Da sagte der Michel zum Pfalzer Männchen: „Hättest du so getan und gelebt wie ich, dann brauchtest du nicht mehr umher zu wandeln und ständest nicht mehr vor mir.“ Da flog der Michel drunter und drüber durch die Hecken, dass ihm Hören und Sehen verging. Danach ließ das Pfalzer Männchen von ihm ab und verschwand.
Es kam auch einmal ein Mann mit einer Bürde Holz aus dem Wald. Er setzte sich, um zu ruhen und als er weitergehen wollte, war die Bürde plötzlich so schwer, dass er sie nicht mehr forttragen konnte. Er musste sie liegen lassen, weil der Pfalzer Männchen in der Bürde war.
Charlotte von der Horst
Charlotte war die Tochter des Dudeldorfer Burgherren. Sie wuchs zu einem hübschen Mädchen heran und war beliebt ar im Städtchen und sie liebte ihre Heimat und die Menschen, die dort lebten.
Sie kümmerte sich um die Menschen im Dorf, aber auch um ihre Familie und ihre jüngeren Geschwister; sie war der gute Geist der Burg. Als Charlotte ins heiratsfähige Alter kam, wurde sie mit einem westfälischen Edelmann von der Horst vermählt und musste ihr geliebtes Dudeldorf verlassen, um mit ihm in seine Heimat zu ziehen. Ganz Dudeldorf trauerte ihr nach, denn sie hatte bis dahin viel Gutes für die Bevölkerung getan.
Und es dauerte es nicht lange und Charlotte wurde vor Heimweh krank. Schließlich erkannte ihr Gemahl, dass er sie nur retten konnte, wenn er sie zurück in ihre geliebte Heimat brachte. Aber es war zu spät, Charlotte verstarb kaum, dass sie zurück in Dudeldorf war. Sie wurde in der Burg aufgebahrt und Kerzen wurden um den offenen Sarg gestellt. Abends fand sich die gesamte Bevölkerung in der Kirche ein, um den Rosenkranz für die allseits geliebte Charlotte zu beten.
Währenddessen kam ein Windstoß und wehte die Gardine in Charlottes Zimmer über eine der Kerzen. Die Gardine fing Feuer und das Zimmer mit der aufgebahrten Charlotte verbrannte.
Charlottes Seele konnte jedoch keine Ruhe finden, zu sehr wollte sie sich kümmern und nach dem Rechten sehen. So reitet Charlotte von der Horst noch heute im Pällert, der großen Wiese hinter der Burg, auf ihrem Schimmel und ist besonders bei Vollmond gut zu sehen.
Kontakt für Besichtigungen und Buchungen
Hans-Josef Pallien
Telefon: +49 (0) 6565 / 2413
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Website Burg Dudeldorf
Mehr Infos zur Burg auf der Website
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